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Bayer 04 Leverkusen vs. TSG Hoffenheim

Endlich das erste Heimspiel der Saison 19/20 das ich besuchen kann! Aber dann sowas… Manchmal wünsche ich mir dann doch Calhanoglu wieder, vor allem wenn wir über Standard Chancentor reden. Es sind bereits 19!!! verdammte ECKEN und kein Tor. Ich bete es zwar oft in privaten Diskussionen über Ecken herunter, aber ich habe so gut wie NIE gesehen, dass eine Variations-Ecke je ein Tor zustande gebracht hat. Hier gibt es zwar ein paar Variationen, jedoch sind diese dauerhaft entweder viel zu kurze oder zu lange

 Ecken. Wo bleibt da noch die „Herausforderung“ für die nicht am Spiel teilnehmenden Hoffenheimer?

Aber jetzt mal wieder zum Anfang. Ein sonniger heißer Tag, an dem ich schon in der Kurve überlegte ob man auch im Schatten einen Hitzschlag bekommen kann und wie dumm sich das anhört.

Wie „dumm“ dieses Spiel ist stellt sich leider ziemlich schnell heraus. Leider ist die TSG nicht so richtig am Fußballspiel interessiert und der Bayer hat auch nicht so richtig Lust aufs Tor zu schießen. Bei 19 Ecken (Ich fasse diese Zahl immer noch nicht) kommen insgesamt 20 Schüsse und davon NUR zwei aufs Tor zustande. Aber was soll man machen, wenn nicht wie bei den anderen drei vorangegangenen Partien die Gegner anscheinend wenigstens ein Paar Konter oder Dominanz Phasen hatten an denen der Bayer seine extreme Schnelligkeit ausspielen konnte oder der Ballbesitz-Fußball mit der Individuellen Klasse zu funktionieren schien, war Hoffenheim der erste „richtige“ Gegner. Die TSG hat sich reingestellt und Bayer machen lassen. Anscheinend wussten sie, dass Bosz seinen Spielern schon in den vorigen Partien gesagt hat, wenn ihr nicht zu mindestens 90% sicher seid, dass der Ball gefährlich aufs Tor geht, schießt nicht. Hier wurde es ad ab surdum geführt. Bayer spielte schön, dominant, passreich, aber erfolglos. Zu wenig Mumm, zu sehr der Drang den „Totalen Fußball“ zu spielen wie der liebe Trainer Bosz zu sagen pflegt.

Dieses Spiel stellt ein Phänomen perfekt dar, das bei den Fans des SVB in dieser Saison in weiser Vorausahnung öfter vorkommen wird. Es ist, wie ich es nenne, der Sinus-Kurven-Effekt, der folgendermaßen funktioniert. Der Bayer Fußballer spielt eine wunderschöne Pass Stafette und lässt die Hoffnung und die Freude der Bayer Fans hochfahren. Wir Fans sind durch den jahrelangen zügigen Offensiv Fußball ja gewohnt dass solch ein Spiel in einem Abschluss schnell enden kann. Hier geht die Kurve hoch. Was dann folgt ist ein abruptes Abbremsen des Tempos und der Ball wird so lang hin und her geschoben bis sich ein Verteidiger erbarmt etwas mehr rauszukommen, damit dann der Bayer Spieler denkt, er kann schießen. Dann kommt eine Ecke, ein kläglicher Schuss, ein Konter oder in seltenen Fällen ein guter Schuss mit möglichem Tor Erfolg. Problem dabei, der Bayer Spieler ist augenscheinlich so sehr überrascht über die Reaktion des Gegners, er wird überrumpelt und  sehr oft kommt nichts dabei raus. Damit fällt die Kurve wieder rapide. Und das wiederholt öfters im Laufe des Spiels.

Das Problem dabei ist, als Fan wird man dabei schnell gelangweilt und man hat keine Freude mehr am Spiel. Ich habe im Zuge dessen bemerkt, dass dadurch der Gesangssupport auch verebbte. Man kann nicht richtig meckern, da die Jungs ja augenscheinlich guten und schönen Fußball spielen, aber es enttäuscht so oft, wenn man dann den Abschluss sieht und es doch nicht passt. Wenn die Spieler komplett schlecht wären oder komplett gut ist es einfacher Emotionen rauszulassen, aber auf dieser Welle ist es eine dauerhafte emotionale Achterbahnfahrt, die einen erschöpft und nur fragen lässt, „Wieso? Aber ihr könnt es doch besser! Aber wieso dann nicht so? Wieso?“. Es gipfelt damit, dass die Kurve Schüsse feiert als wäre es eine gute Chance. Man bettelt förmlich um eine Zustandsänderung.

Zusammengefasst schönes Wetter, schönste Arena, folternder Fußball! Hoffenheim hat alles richtig gemacht und dieses Spiel wird bei vielen Vereinen als How-To-Win-Against-Bayer-04 Video genommen.

Euer B04acc

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